FAQ Yogawörter: Was heißt „Asana“?

Was heißt eigentlich dieses „Asana“?

TrikonASANA, PadmASANA, JanusirsASANA – ja genau: Dieses Wort kommt pur und als Anhängsel ständig im Yoga vor. Es ist ein Sanskritwort und bedeutet ursprünglich „Sitz“. Als Oberbegriff bezeichnet „Asana“ alle Körperhaltungen im Yoga. Auch endet (fast) jeder Sanskritname einer Yogahaltung auf „-asana“.

sthira-sukham-āsanam
Die Sitzhaltung soll fest und angenehm sein. (Yogasutra 2.46)

Das ältestes Yoga-Buch (Yogasutra, ca. 2000 Jahre alt) erwähnt nur eine einzige Körperhaltung – und meint vermutlich damit einen stabilen und bequemen Meditationssitz. Und damit ist auch die Quelle für unser Wort Asana gefunden. Es gibt allerdings weit mehr Körperhaltungen, die je nach Yogastil unterschiedlich gezählt werden. Es lassen sich Zahlen zwischen 12, 27, 84, 608, 2.100 und sogar 8.400.000 Asanas finden.

Poetische Asana-Praxis

Viele traditionelle Namen der Asanas stammen aus dem Tier- und Pflanzenreich, von Götter und Weisen, von Gegenständen, geometrischen Formen oder Himmelsrichtungen. Oft sind sie mit mythologischen Geschichten verknüpft. Diesen Ursprung zu kennen, kann uns eine vollkommen neue Erfahrungwelt eröffnen.

„Wir nehmen die Gestalt des Baumes, des Fischs, des Kriegers oder Weisen an, damit wir die Essenz von deren Natur besser verstehen. Wir können das Wissen des Weisen, die Stabilität des Baumes, die Kraft des Kriegers buchstäblich spüren und fühlen uns so mit dem Leben um uns herum fester und tiefer verbunden. Durch die Praxis der Asanas fühlen wir, dass unser Körper ein Mikrokosmos im Universum ist.“ (aus dem Vorwort des wunderbaren „Als Vishnu eine Lotusblüte gebar“ von Kaivala/van der Kooij)

Ganzheitliche Asanas sind individuell

Etwas prosaischer betrachtet sind Asanas der Werkzeugkasten des Yoga. Sie sind komplexe Formen, die mit bestimmten Konzentrations- oder Atemtechniken kombiniert werden, um ihre Wirkung ganzheitlich entfalten können. So sprechen sie die Selbstregulation des Menschen auf allen Ebenen an – physisch, geistig und emotional. Und so individuell, wie wir alle sind, kann auch die Wirkung ausfallen – um uns langfristig in ein harmonisches Gleichgewicht zu bringen.

Ich schätze die Ganzheitlichkeit der Asanas sehr. Für mich als Yogalehrerin ist die schönste Aufgabe Asanas individuell anzupassen und für jeden erlebbar zu machen.

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Asana: Bakasana (Krähe) von Bliss Leipzig

Bakasana – die Krähe. In dieser Armbalance aus dem Tierreich werden die eigenen Hände zu den Füßen des Vogels und man konzentriert sich auf eine Punkt auf dem Boden. Ähnlich der fischenden Krähe, die im Wasser steht und auf Nahrungssuche das Wasser anstarrt. Man ist hier federleicht und „auf dem Sprung“ :)